Shoppingtouren im Stoffladen inspirieren gern zu Schneiderprojekten, neuen Dessins und Schnittmustern, die unbedingt ausprobiert werden müssen. Auch die Einrichtung, die hübsch drapierten Nähergebnisse und die ordentlich sortierte Auswahl an Stoffen verleitet zu neuen Ideen. Denn selbst wenn zu Hause keine riesige Hobby-Werkstatt zur Verfügung steht, lässt sich das eigene Nähzimmer praktisch, gemütlich und clever einrichten. So wird es zum Domizil für viele schöne Nähstunden werden. Wir verraten 10 Tipps für das ideale Nähzimmer zu Hause.
10 Tipps für die Einrichtung der privaten Nähstube
Das eigene Reich für das schönste Hobby der Welt – Nähzimmer üben auf SchneiderInnen eine besondere Faszination aus. Wie es gelingt, eine Oase fürs Nähen zu gestalten, beschreiben wir hier.
1. Die beste Nähstelle
Es muss nicht immer ein extra Nähzimmer sein. Je nach Platzverfügbarkeit in der Wohnung bietet auch eine super eingerichtete Nähecke besonderen Nähspass. Ein variabel genutzter Tisch und Stuhl sowie einige Fächer im Regal oder in der Kommode erhöhen den Komfort beim Nähen auch deutlich, wenn Sie sich damit das ständige Ab- und Aufräumen am Esstisch ersparen können. Nutzen Sie die bereits vorhandenen Möbel und dekorieren Sie mit den Utensilien, die Sie fürs Nähen brauchen. Steht Ihnen ein separates Zimmer oder der Keller zur Verfügung – umso besser: Toben Sie sich aus.
2. Plätze für Nähmaschinen
Sie mögen sich nicht mit einer Nähmaschine begnügen? Damit sind Sie nicht allein! Wer neben der normalen Maschine noch Overlock- oder Coverstitch-Nähmaschinen verwendet, mag nicht ständig ein- und auspacken. Ideal ist ein Platz für jedes Modell. Lässt sich das nicht realisieren, sollte die Spezialmaschine nicht länger als ein Schrankfach weg sein und die passende Steckdose auch schon vorhanden. Sonst wird der Umgang mit der tollen Ausstattung zur Last.
3. Ordnung mit System
Nicht nur das Auge von Hobby-SchneiderInnen ist auf Ordnung angewiesen, sondern auch die Freude am Nähen. Deshalb sollten Sie mit einem Griff alles finden können, was Sie zum Nähen brauchen. Wandregale und -schränke eignen sich zur systematischen Anordnung von Stoffen, Knöpfen, Reissverschlüssen, Mustern und anderem Zubehör. Ein geeignetes System vermeidet langes Suchen nach Meterwaren und Materialien. Utensilien lassen sich sortiert in Behältern auf oder neben dem Arbeitstisch aufbewahren. Auch übersichtliche, selbst gestaltete Werkzeugwände sind für Nähzimmer eine gute Idee.
4. Die richtige Aufbewahrung
Passende Möbel schaffen Ordnung und schützen Ihr Material. Wenn Meterwaren Sonnenlicht ausgesetzt sind, können sie stellenweise ausbleichen. Steht Nähzubehör offen im Raum, verstaubt es. Aus diesem Grund sind Vitrinenschränke für die Aufbewahrung von Meterwaren empfehlenswert. Sie schützen ihren Inhalt und machen gleichzeitig die Vorräte aus dem Stoffladen sichtbar. Knöpfe und Reissverschlüsse gehören in durchsichtige Behälter – das verkürzt das Suchen deutlich. Garnrollen sind dann am schnellsten griffbereit, wenn sie im Garnrollenhalter an der Wand nach Farben sortiert sind.
5. Die optimalen Lichtverhältnisse
Tageslicht ist für alle Handarbeiten die beste Lichtquelle – das gilt auch fürs Nähen. Platzieren Sie deshalb wenn möglich Ihren Arbeitsplatz an einem Fenster. Ergänzen Sie die Beleuchtung durch weitere direkte und indirekte Lichtquellen, die jeweils für eine schattenlose Grundhelligkeit im Raum sorgen und die wichtigsten Arbeitsstellen wie den Zuschneideplatz oder die Nähmaschine zusätzlich beleuchten.
6. Voraussetzungen für ergonomisches Arbeiten
Muster zeichnen, Stoffe zuschneiden, Nähen und Anpassen sind Arbeitsprozesse, die normalerweise im gleichen Raum stattfinden. Alle erfordern unterschiedliche Körperpositionen, Unterlagen, Höhen und Utensilien. In professionellen Nähstuben sind die Arbeitsplätze für die verschiedenen Schritte jeder für sich perfekt eingerichtet. Im Hobby-Nähzimmer gibt es selten genug Platz dafür. Deshalb ist ein höhenverstellbarer Tisch mit grosser Arbeitsfläche eine gute Wahl. Das ist rückenschonend und ein deutlich angenehmeres Arbeiten. Denn hier lässt sich grossflächig zuschneiden und anschliessend die Nähmaschine so draufstellen, dass selbst der dickste Stoffstapel noch daneben Platz hat. Achten Sie darauf, dass Ihr Nähtisch extrem stabil ist, damit er Vibrationen beim Nähen abfängt. Wenn sich der Tisch mitten im Zimmer aufstellen lässt, ist die Freiheit maximal.
7. Praktisches Bügeln
Bügeleisen sind aus Nähzimmern nicht wegzudenken. Sie stehen allerdings gern im Weg. Deshalb gehören Bügelbretter an die Wand gehängt und das Bügeleisen gleich daneben. Besonders praktisch sind Lösungen, bei denen sich das Bügelbrett fest an der Wand anbringen und von dort waagerecht aufklappen lässt. Das Bügeleisen hat seinen Platz bei diesen Lösungen auf dem dazugehörigen Halter. Beim Nähen wird das Bügelbrett meist bereitstehen, denn zwischen den verschiedenen Schritten wird gebügelt. Nach dem Nähen allerdings kann es wieder senkrecht an der Wand verschwinden.
8. Schneiderpuppe für professionelles Anprobieren
Wer viel für sich selbst schneidert, hat an einer Schneiderpuppe womöglich viel Freude. Solche Puppen sind in verschiedenen Konfektionsgrössen erhältlich und können genau nach den Massen eingestellt werden, die Ihrem Körper entsprechen. Das macht das Anpassen von Kleidung um einiges einfacher.
9. Clevere Helfer fürs Nähzimmer
Filzgleiter unter dem Tisch helfen beim Verschieben und fangen Vibrationen beim Nähen ab. Auch unter den Nähmaschinen nützt Filz: So lassen sich die Maschinen problemlos hin- und herschieben. Eine Schneidematte schützt beim Zuschneiden die Tischplatte und erlaubt schnelleres Arbeiten. Anti-Rutsch-Unterlagen halten die Fusspedale Ihrer Maschinen an Ihrem Platz. Die vielen Leitungen unterm Nähtisch lassen sich mit Kabelbindern gut organisieren. Die Verteiler-Steckdose wird am besten am Tischbein festgemacht. Schauen Sie im Stoffladen von Weisbrod vorbei, da werden Sie bestimmt fündig.
10. Ein Örtchen zum Wohlfühlen
Das Nähzimmer ist für Handarbeiten da – und zum Wohlfühlen, vor sich her Summen und Abschalten. Deshalb gehören in die ideale Nähecke auch gemütliche Elemente wie Pflanzen, Bilder und Kerzenständer. Beim Dekorieren kommt es ganz auf den persönlichen Geschmack an. Manche mögen es geradlinig und aufgeräumt. Hier können Utensilien in hübschen Behältern und auf stilvollen Regalen stehen. Andere ergänzen den Nähzimmer-Look mit Zeichnungen, Figuren oder einer kleinen Ausstellung der schönsten Nähprojekte. Alles, was Ihnen gefällt, ist erlaubt.
Noch immer neidisch auf das dekorative System im Stoffladen? Wir wünschen Ihnen, dass Sie sich bald selbst die perfekte Umgebung fürs Schneidern geschaffen haben. Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen – wir sind gespannt!