Von der bauschigen Pflanze bis zum T-Shirt: Wie werden Baumwollstoffe eigentlich hergestellt? Das Gewächs dient uns bereits seit mehreren tausend Jahren als Basis für robuste, pflegeleichte und natürliche Textilien. Wir tragen die Stoffe fast immer mit uns herum. Nun wird es Zeit, einen Blick hinter die Kulissen unserer Kleidung zu werfen.

Wir von Weisbrod verraten Ihnen in diesem Beitrag, wie das Endprodukt Baumwollstoffe, das wir so gerne verarbeiten, überhaupt entsteht.

Auf dem ersten Platz unter den Textilarten

Baumwolle wird vor allem in Indien, China und den USA angebaut. Es handelt sich dabei um eine Pflanze, deren dicke, flauschige Kapseln zur Herstellung von Baumwollstoffen verwendet werden. Die kugelförmigen Kapseln sind die Blüten der Baumwollpflanze (botanisch: Gossypium) und bestehen aus Samenhaaren, Samen und anderem Pflanzenmaterial. Der Anbau von Baumwolle findet heute vor allem in Trockengebieten statt, obwohl das Gedeihen der Pflanzen grosse Mengen Wasser erfordert. Regen zur Erntezeit wäre allerdings enorm schädlich, weil sich die watteähnlichen Knospen mit Wasser vollsaugen und verfaulen würden.  Pro Jahr werden weltweit ca. 25 Millionen Tonnen Baumwollstoffe hergestellt – das sind eine Menge T-Shirts, Einkaufsbeutel und Sommerkleider! Damit ist Baumwolle mit Abstand das wichtigste Rohmaterial in der Textilindustrie.  Es macht etwa ein Drittel der Textilfasern in der Welt aus. Grund genug, sich etwas genauer damit zu beschäftigen.

Von der Blüte bis zum T-Shirt

Menschen verwenden schon seit etwa 7.000 Jahren Baumwolle zur Herstellung von textilen Fasern und damit als Bekleidung. Die Gewinnung des fertigen Stoffes hat sich prinzipiell kaum verändert, auch wenn uns heute Maschinen schwere Arbeit abnehmen. Die Endprodukte der Baumwollpflanze sind heute jedoch deutlich vielseitiger geworden. Durch ausgeklügelte Verfahren entstehen die verschiedensten Stoffe aus den flauschigen Blüten der Pflanze.

  • Anbau von Baumwolle: Baumwolle wächst in Plantagen in vornehmlich warmen und trockenen Gebieten der Erde. Sie braucht viel Sonne. An den Pflanzen bilden sich zwischen Mai und September grüne Kapseln. Etwa zwei Monate später springen diese auf und machen die bauschigen Baumwollfasern sichtbar. Dann ist die Zeit für die Ernte gekommen.
  • Ernte: Bei der Ernte von Baumwolle sind für die Textilproduktion nur die Kapseln mit den flauschigen Samenhaaren, der „Wolle“, interessant. Sie werden von Erntemaschinen gepflückt. Während die Maschine durch die Pflanzenreihen fährt, befreit sie die Kapseln von Samen, Kapselresten und anderem Pflanzenmaterial. Übrig bleiben die reinen Fasern für die Weiterverarbeitung. Die Fasern werden zu handlichen Blöcken gepresst.
  • Sortierung: In der Sortieranlage werden kurze und lange Fasern voneinander getrennt. Lange Fasern gehen in die Textilproduktion ein. Die kurzen Fasern finden etwa bei der Herstellung von Papier, Kosmetik oder Medizin Anwendung.
  • Transport: Die sortierten Fasern werden erneut zusammengepresst, um sie sparsamer transportieren zu können. Dann gelangt der Baumwoll-Rohstoff per Containerschiff oder Lastwagen an den Ort seiner Weiterverarbeitung.
  • Herstellung von Garn: Die langen Fasern der Baumwolle werden nun in Textilfabriken zu Garn gesponnen. Das gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und Stärken – je nachdem, welchem Zweck es dienen soll.
  • Weben: Aus den Fäden der verschiedenen Garnarten werden nun Web- oder Wirkstoffe hergestellt. Beim Weben werden die Fäden nach bestimmten Methoden miteinander kombiniert, sodass sie eine robuste Meterware ergeben. Bei Wirkstoffen hingegen bildet der Faden übereinanderstehende Maschen. Die Maschen sind miteinander verhakt. Aus diesem Geflecht entstehen elastische, verarbeitbare Stoffe (Jersey).
  • Nebenprodukte: Bei der Herstellung von Baumwollstoffen fällt als Nebenprodukt Baumwollsamenöl an. Es entsteht beim Pressen der Samen und wird vor allem als Brennstoff verwendet.

Meterwaren aus Baumwolle für jeden Anwendungsbereich

Gewebte oder gestrickte Stoffe aus den Fasern der Baumwollpflanze sind sehr vielseitig. Wir von Weisbrod kennen eine Vielzahl an Meterwaren, die aus Baumwolle bestehen oder die einen Baumwoll-Anteil haben. Auch in unserem Online-Shop finden Sie zahlreiche Stoffe aus oder mit Baumwolle. Wir stellen Ihnen eine kleine Auswahl vor:

  • Feste Baumwollstoffe sind die Klassiker unter den Meterwaren. Sie enthalten keine weiteren Faserarten, sind fest, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Feste Baumwolle finden Sie uni in allen erdenklichen Farben sowie mit Mustern bedruckt.
  • Baumwollsatin ist ebenfalls aus reiner Baumwolle hergestellt. Der Stoff ist weich und glatt. Der angenehme Griff kommt von der Webart, bei der viele dünne Fäden aufeinander gewebt werden.
  • Denim- oder Jeansstoff ist ebenfalls ein sehr beliebter, dichter Grundstoff aus Baumwolle. Längst ist er nicht mehr nur blau. Für bessere Passformen und Möglichkeiten beim Schneidern wird Denimstoffen häufig ein gewisser Anteil Elasthan beigemischt. Daraus lassen sich gröbere Jacken, Hosen und Röcke nähen. Jeansstoffe sind zeitlos, aktuell.
  • Baumwoll-Jersey ist ebenfalls mit Elasthan versehen. Damit, aber auch weil es ein Wirkstoff ist, ist Jersey elastisch und angenehm zu tragen. Für Kinderkleidung und einfache T-Shirts ist Baumwoll-Jersey ein sehr dankbares Material.
  • Bio-Baumwolle verzichtet bereits beim Anbau auf Chemikalien. Sie erkennen biologisch angebaute Stoffe z.B. an dem GOTS-Zertifikat. Biologisch angebaute Baumwollfasern stammen übrigens häufig aus Europa, nämlich aus Griechenland oder Spanien.

Baumwollstoffe bei Ihrem kompetenten Fachhändler

Baumwollstoffe spielen in unserem Sortiment selbstverständlich eine wichtige Rolle. Sowohl in unserem Ladengeschäft in Hausen am Albis als auch in unserem Online-Shop finden Sie bei Weisbrod den Stoff für Ihre Nähprojekte. Wir beraten Sie fachkundig bei der Auswahl der Meterwaren und erzählen Ihnen gerne, wo der Stoff Ihrer Wahl herkommt. Besuchen Sie uns persönlich oder im Netz – wir freuen uns auf Sie.