Leinen ist ein hervorragendes Naturmaterial mit vielen positiven Eigenschaften. Tatsächlich handelt es sich um das erste Gewebe, das Menschen überhaupt nutzten. Nicht zuletzt ist Leinen langlebig, nachhaltig und vegan. Leinenfasern entstehen aus einer Pflanze, dem Flachs. Einen interessanten Beitrag über die Geschichte und Herkunft des Leinens finden Sie ebenfalls im Blog von Weisbrod. Kleidung und Haushaltstextilien aus Leinen haben oft einen hohen Preis. Viele Hobbynäherinnen und Freizeitschneider schneidern sich daher ihre hochwertigen Textilien aus Leinen selbst. Doch Leinen hat auch seine besonderen Eigenarten. Die folgenden Tipps und Tricks unterstützen Sie beim Nähen von Leinenstoffen und bei ihrer Pflege.
Für welche Textilien ist Leinen ideal?
Eine der positiven Eigenschaften von Leinen ist seine Vielseitigkeit. Der Stoff eignet sich für zahlreiche Anwendungen. Traditionell dienen Leinenstoffe zur Herstellung von Haushalts- und Wohntextilien. Insbesondere Bettwäsche aus Leinen ist beliebt. Das Material wirkt sich nachweislich auf einen ruhigen und entspannten Schlaf aus. Damit trägt Bettwäsche aus Leinen zum Wohlbefinden und zur Gesundheit bei. Zu diesem Ergebnis kommt unter anderem eine Studie der Zeitschrift Öko-Test. Bettlaken und Bettwäsche aus Leinen vermitteln ein Gefühl von Ruhe und Komfort. Wer nachts stark schwitzt, sollte die weiteren Vorzüge des Leinens geniessen. Das Material ist atmungsaktiv und nimmt sehr viel Feuchtigkeit auf, die es direkt wieder an die Umgebungsluft abgibt. Milben fühlen sich übrigens in Leinenstoffen überhaupt nicht wohl. Deshalb ist Leinen-Bettwäsche auch ideal für Allergiker. Da Bettwäsche aus Leinen vergleichsweise teuer ist, nähen Sie sich doch einfach Ihre hochwertige Bettwäsche selbst. Es ist ganz einfach, denn für die Bezüge sind nur gerade Nähte erforderlich.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Leinen im Haushalt sind:
- Handtücher
- Geschirrtücher
- Tischdecken
- Vorhänge
- Küchentücher
- Servietten
All diese Haushaltstextilien sind schnell genäht.
Accessoires wie Taschen, Buchhüllen und Etuis aus Leinen überzeugen mit ihrem natürlichen Design und ihrer Langlebigkeit. Neu finden Sie für diesen Zweck bei Weisbrod auch beschichtete Leinenstoffe in diversen Farben. Die Stoffe sind OEKO-Tex zertifiziert und BPA-frei, d.h. ohne Bisphenol A (Weichmacher), lebensmittelecht und umweltfreundlich. Dank der Polyurethan-Beschichtung sind sie wasserabweisend, leicht zu reinigen und eignen sich daher sehr gut für Taschen, Heimtextilien und Deko aller Art.
Vor allem für sommerliche Kleidung erfreuen sich Leinenstoffe grosser Beliebtheit. Gründe dafür sind die bereits erwähnten angenehmen klimatischen Eigenschaften des Leinens. Zudem sind die Stoffe antibakteriell, was an warmen Sommertagen sehr hilfreich sein kann. Besonders beliebt ist Leinen für folgende Kleidungsstücke:
- Hemden
- Blusen
- Kleider
- Hosen
- Shirts
- Röcke
- leichte Sommerjacken
Eine vielseitige Auswahl an Stoffen für Ihre neuen Nähprojekte finden Sie bei Weisbrod.
Mit Stoffen aus Leinen nähen: hilfreiche Tricks
Tipp 1: Leinenstoffe erst einmal waschen
Stoffe aus Leinen neigen dazu, bei der ersten Wäsche einzulaufen. Sie können dabei um rund fünf Prozent schrumpfen. Damit Ihr fertiges Nähprojekt auch nach der ersten Wäsche noch passend ist, sollten Sie den Stoff vor der Verarbeitung einmal waschen.
Tipp 2: Markierungslinien für den Zuschnitt nur links
Leinen hat eine grobe Struktur und ein gutes Gedächtnis. Angebrachte Markierungslinien können unter Umständen auch nach dem Waschen sichtbar bleiben. Bringen Sie daher Markierungslinien mit Schneiderkreide nur auf der linken Stoffseite an.
Tipp 3: Leinen richtig zuschneiden
Besonders leicht ist der Zuschnitt von einfarbigen Stoffen aus Leinen. Aufgrund der Webstruktur ist keine spezielle Zuschnittrichtung zu beachten. Lediglich bei gemusterten Stoffen kommt es darauf an, das Muster stets in derselben Richtung zu halten.
Nach dem Zuschnitt aber neigt das Leinengewebe schnell zum Ausfransen. Daher sollten Sie eine etwas grössere Nahtzugabe wählen. Praktisch ist eine Zackenschere, die das Ausfransen reduziert. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, können Sie die Schnittkanten zunächst versäubern. Ideal dafür ist die Overlock-Nähmaschine, jedoch nur zum Versäubern der Kanten. Genäht wird Leinenstoff dann mit der normalen Nähmaschine. Unter Umständen ist es sinnvoll, bereits vor der Wäsche des Stoffs die offenen Schnittkanten zu versäubern.
Tipp 4: Passende Nadeln und Garne für Leinen
Zum Nähen von Leinen eignen sich Universalnadeln. Da Leinenstoffe unterschiedliche Stärken aufweisen, sollten Sie die Nadelstärke passend zum Stoff wählen. Die Erfahrung sagt, dass 70er-Nadeln ideal für leichte Stoffe sind und 90er für die schweren Varianten.
Hochwertige Nähgarne aus Baumwolle ergänzen die Natürlichkeit der Stoffe aus Leinen. Durch besondere Reissfestigkeit zeichnen sich moderne Polyester-Garne aus. Beide eignen sich zum Nähen von Leinen.
Tipp 5: Perfekte Nähte für eine lange Haltbarkeit
Bei all seinen Vorteilen ist Leinen jedoch nicht elastisch. Insbesondere hautenge oder durch Bewegungen stark beanspruchte Kleidungsstücke aus dünnen Stoffen neigen dazu, sich entlang der Nähte auszureissen. Aus diesem Grund sollten Sie für Kleidung aus Leinen vorwiegend weite, komfortable Schnitte bevorzugen. Anstelle einer einfachen Naht sorgen eine Kappnaht oder eine französische Naht für mehr Stabilität.
Die ideale Stichlänge und Fadenspannung für feine Stoffe sind 1,5 bis 2 mm bei geringer Fadenspannung. Für grobe und schwere Stoffe ist eine grössere Stichlänge von drei Millimetern bei einer mittleren Fadenspannung ideal.
Die perfekte Pflege für Leinen-Textilien
Eines der grössten Probleme der Leinenstoffe ist ihre Knitterneigung. Um diese zu bewältigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste besteht darin, die Knicke im Stoff einfach als seine besondere Eigenschaft zu akzeptieren. Das ist etwa bei Bettwäsche und legerer Kleidung möglich. Anders verhält es sich bei einer Tischdecke oder eleganten Kleidungsstücken. Die Knicke reduzieren Sie bereits, wenn Sie die Textilien vor dem Aufhängen kräftig ausschütteln und in Form ziehen.
Da Leinen hohe Temperaturen verträgt, können Sie das Bügeleisen auf die höchste Stufe einstellen. Bügeln Sie die Stoffe möglichst schon im feuchten Zustand und von beiden Seiten. Hilfreich für ein optimales Ergebnis sind ausserdem ein Dampfbügeleisen und eine Sprühflasche mit Wasser.